Zusammen mit dem bildenden Künstler Reinhold Gottwald entstand die Idee einer Kooperation von klassischem Gesang zu der animierten Videoinstallation „Ach Mensch (2017)“ des Künstlers. Ausgehend von dieser, welche sich bildhaft abstrakt mit der erlebten Nahtoderfahrung aufgrund einer Erkrankung des Künstlers und den daraus entstehenden lebensexistenziellen Themen wie Vergänglichkeit, Tod und Bedeutung des Menschseins beschäftigt, entwickelte sich daraus der Gedanke, dazu Lieder aus Schuberts Winterreise zu kombinieren. Die Winterreise konfrontiert ebenfalls mit sehr menschlich existentiellem Schmerz. Eine immer wieder aufblitzende Todessehnsucht aus der Sicht eines Wanderers, welcher nach enttäuschter Liebe in die Nacht hinauszieht, von der Einsamkeit und den Abgründen des Menschseins musikalisch erzählend. Schubert schrieb diese Lieder am Ende seines Lebens unter schweren Krankheitsschüben nieder. Beim Zusammenbringen dieser parallelen Kunstformen, welche eine ähnliche Thematik aufweisen und zudem zeitlich unabhängig voneinander in verschiedenen Zeitepochen erschaffen wurden, entsteht eine emotional bedrückende Dichte dieser beider übereinandergeschobenen Kunstformen. So soll der Film zugleich von der Musik umwoben werden und die Aufführung beider Elemente entrückt in einen Zustand von Zeitlosigkeit.